Max Zihlmann

"Ein Mann der Worte" (Fritz Göttler)

Max Zihlmann, 1936–2022, war ein Schweizer Drehbuchautor und Schriftsteller. Nach der Handelsmatura in seinem Geburtsort Luzern 1955 und einem abgebrochenen Jurastudium in Zürich schrieb er sich im Herbst 1958 an der London School of Film Technique ein. Dort blieb er ein Jahr und drehte seinen ersten Kurz-Stummfilm The Thief.

1959 zog er nach München und arbeitete unter anderem als Lektor, schrieb Hörspiele und arbeitete als Filmkritiker für die Zeitschrift "Film". Zu dieser Zeit lernte er Klaus Lemke und Rudolf Thome kennen, bei deren Kurzfilmem er als Autor, Kameramann, Cutter oder Produzent beteiligt war. Nach der Inszenierung seines eigenen Kurzfilms Frühstück in Rom beschränkte er sich auf seine Arbeit als Drehbuchautor für Lemke und Thome, deren frühe, um 1970 entstandene Filme als typische Zeitdokumente der zwischen Rebellion und Resignation schwankenden damaligen jungen Generation gelten. Immer wieder werden die Wunschträume der Filmprotagonisten mit der banalen Alltagswirklichkeit konfrontiert.

Als die Phase des Neuen Deutschen Films vorüber war, schrieb Zihlmann weiterhin Hörspiele und Drehbücher, unter anderem auch fürs Fernsehen, so z.B. für die Krimiserien Tatort, Faust oder Ein Fall für Zwei. Im hohen Alter verfasste er noch zwei Romane Ikonen weinen nicht erschienen 2021 und Die Kränkung, posthum erschienen 2022.

Er war seit 1987 mit Eva Pampuch verheiratet und lebte in München, wo er im März 2022 starb. Sein unverfilmtes Drehbuch Herr Lier erschien posthum 2023.

Filmographie:

  • 1958: The Thief (Kurzfilm: Buch, Regie und Hauptdarsteller)
  • 1965: Frühstück in Rom (Kurzfilm: Buch und Regie)

Drehbücher (Auswahl):

  • 1967: 48 Stunden bis Acapulco
  • 1967: Negresco****
  • 1969: Detektive
  • 1970: Rote Sonne
  • 1971: Supergirl – Das Mädchen von den Sternen
  • 1972: Fremde Stadt
  • 1974: Ein bißchen Liebe (mit Veith von Fürstenberg)
  • 1981: Tristan und Isolde (Entwurf: Veith von Fürstenberg)
  • 1986: Tarot
  • 1991: Animals (Serie Tatort – mit Veith von Fürstenberg)
  • 1993: Ein Ticket zum Himmel (Serie Ein Fall für zwei)
  • 1994: Jagd auf Mephisto (Serie Faust – mit Werner Thal)
  • 1994: Heißes Geld (Serie Ein Fall für zwei)

Bücher:

  • Ikonen weinen nicht (ISBN 978-3-948442-34-7)
  • Die Kränkung (ISBN 978-3-948442-37-8)
  • Herr Lier (ISBN 978-3-948442-44-6)

 

 

Max Zihlmann ist am 12. März 2022 mit 86 Jahren gestorben.

Nachruf in der SZ vom 15. März 2022

Todesanzeige und Nachruf auf Max Zihlmann in der Zeitschrift Sigi Götz Entertainment

Wikipedia

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Zihlmann