Volkmar Glaser

Volkmar Glaser (1912–1997) war einer der Pioniere der psychosomatisch orientierten Atem- und Körpertherapie. Bereits in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er auf die Bedeutung der Intentionalität in der Atembewegung aufmerksam und beschäftigte sich bereits mit Atemrhythmusvariationen und den Meridianen unter Einbeziehung der Körperwahrnehmung.

Für sein Lebenswerk, die Psychotonik, stützte sich Volkmar Glaser auf die traditionellen Erklärungsmuster der chinesischen Meridianachsen, die er gleichzeitig hinterfragte. Basierend auf einer phylogenetischen Entwicklung der sensomotorischen Mechanismen von Körper und Atembewegung lebendiger Organismen erarbeitete er einen eigenständigen Forschungsweg neuromuskulärer Systeme. Gleichzeitig erkannte er die Bedeutung der chinesischen Meridiane als intentionales Verhalten und als Ausdruck unseres kommunikativen, erlebten Bezuges zu unserer Umwelt.

Er verband gesicherte Daten aus der Neurophysiologie sowie kybernetische und verhaltenstheoretische Denkansätze mit seinen Beobachtungen über gesunde Atem- und Bewegungsmuster zu einem neuen Leitbild. Die gesetzmäßigen Bezüge, die sich für dieses Modell herauskristallisierten, haben eine zeitlose Geltung und ergänzen die bestehenden Paradigmen der Medizin.  

Im Laufe seines Lebens schrieb er mehrere Fachbücher und publizierte in zahlreichen Fachzeitschriften.

1954–1980 als Arzt für Naturheilverfahren in eigener Praxis niedergelassen
1958 Gründung „Ärztliche Arbeits- und Forschungsgemeinschaft für Atemtherapie, AFA“
1977 Gründung des Lehrinstituts für Psychotonik in Freudenstadt
1993 Erhielt er den Bachmann-Preis der DEGfA für seine anthropologische Erforschung des Meridiansystems