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Über den Autor
Ben van Cranenburgh studierte Medizin in Amsterdam und arbeitete danach sieben Jahre als
wissenschaftlicher Forscher am Niederländischen Zentralinstitut für Hirnforschung (jetzt Ins-
titut für Neurowissenschaften). Von Anfang an hatte van Cranenburgh ein spezielles Interesse
für Unterricht und Ausbildung. 1973 promovierte er über ein neurophysiologisches Thema: die
Art der neuronalen Feuerungsmuster in diversen Hirngebieten. In den darauf folgenden Jahren
beschäftigte van Cranenburgh sich vor allem mit der Entwicklung und Erneuerung des Unter-
richts an der Hochschule für Physiotherapie. In diesem Rahmen publizierte er in 1980 das visu-
ell-didaktisch aufgebaute Buch „Schemas Physiologie“, das in den darauf folgenden Jahren erheb-
lich erweitert wurde. Im Rehabilitationszentrum Amsterdam leitete van Cranenburgh klinische
Untersuchungen nach neuropsychologischen Funktionsstörungen bei Schlaganfall-Patienten.
1987 errichte er das Institut für angewandte Neurowissenschaften, die Stiftung ITON in Haar-
lem. Bis heute arbeitet er dort. Ab 2010 arbeitete die Stiftung ITON zusammen mit der Fakultät
Bewegungswissenschaften der Freien Universität von Amsterdam. Das ITON hat zum Ziel, neu-
rowissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln, die eine praktische Anwendung finden könnten
in diversen Gebieten: Rehabilitation, Therapie, Sport, Musik und Unterricht. Ein Kernaktivität
des ITON ist die jährliche Ausbildung „Neurorehabilitation“ (2 × 9 Tage: Teil 1: Problemana-
lyse; Teil 2: Neuro-Intervention). Diese Ausbildung ist geeignet für jede Disziplin, die sich mit
Patienten mit Hirnschädigung (Schlaganfall, Trauma) beschäftigt. In mehr als 80 Instituten in
den Niederlanden (Krankenhaus, Reha-Zentrum, Pflegeheim, Institute für geistig Behinderte)
wird diese Ausbildung auch intern durchgeführt.
Ein anderes Kernthema ist der chronische Schmerz. Auch diesbezüglich werden Ausbildun-
gen angeboten, für Einzelpersonen oder Schmerz-Teams.
Van Cranenburgh entwickelte viele praktisch brauchbare Denkmodelle, mit denen man sys-
tematisch eine Problemanalyse und einen Behandlungsentwurf für die Behandlung nach Hirn-
schädigung und chronischer Schmerzen steuern kann.
1996 erschien der erste Teil „Neurowissenschaften“ der Serie „Angewandte Neurowissen-
schaften“. In den Jahren danach folgten Teil 2 „Neuropsychologie“, Teil 3 „Schmerz“. Teil 4
„Neurorehabilitation“ wurde auch auf Deutsch übersetzt (dieses Buch). Neue aktualisierte Edi-
tionen erschienen 2014. Diese Bücher werden intensiv verwendet bei diversen Ausbildungen
(Hochschule, Universität) und in der Rehabilitations-Praxis.
Daneben publiziert van Cranenburgh Übersichtsartikel für Tätige im Gesundheitswesen und
Informationsmaterial für Patienten zu verschiedenen Themen, u. a. Schmerz (dtsch. Übersetzung
„Schmerz – warum“, zusammen mit Karin Brügger, Hippocampus 2013), Folgen von Hirn-
schädigung (dtsch. „Leben nach Hirnschädigung“, Hippocampus 2014), Plastizität und Resti-
tution, motorisches Lernen, Musik und Gehirn, Neurorehabilitation in der Grundversorgung.
Ben van Cranenburgh wohnt in der Schweiz (Thun) und gibt dort und in Deutschland Kur-
se und Vorlesungen, aber arbeitet vor allem in den Niederlanden. Er ist aktiver Sportler (Eislauf,
Tennis, Bergsport) und Musiker (Klarinette, Klavier und Bratsche). Die eigenen Erfahrungen in
den Bereichen Sport und Musik spielen für ihn eine wichtige Rolle beim Erkennen und Verste-
hen der Verbindung zwischen Gehirn und Verhalten.
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