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Glossar
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zen gegenüber motorischer Apraxie; wird in der
Fachliteratur unterschiedlich definiert.
– motorische oder kinetische:
Ungeschicklich-
keit bei intaktemHandlungskonzept; die Bewe-
gung verlauft nicht fließend. Wird auch „melo-
kinetische“ oder „limbkinetic“ Apraxie genannt.
APT, engl. attention process training:
compu-
terunterstütztes Aufmerksamkeitstraining, bei
dem systematisch verschiedene Aufmerksam-
keitsformen eingeübt werden (Sohlberg und
Mateer, 2001).
ARAS = aszendierend retikulär aktivierendes
System:
neurales System dass seinen Ursprung
hat im Hirnstamm (Formatio reticularis), von
wo aus Fasern aufsteigen zur Aktivierung der
Hirnrinde. Wichtig für Wachheit und Schlaf-
Wach-Rhythmus. Eine Schädigung dieses Sys-
tems kann einhergehen mit Bewusstseinsver-
lust oder Koma.
Assoziatives Lernen:
Lernen durch das Behalten
der Verbindung zwischen zwei Reizen (klassi-
sche Konditionierung), oder der Verbindung
zwischen einem bestimmten Verhalten und die
Konsequenzen daraus (operante Konditionie-
rung).
Aussprossung (engl. sprouting)
– direkte:
Neuwachstum von zentralen oder peri-
pheren Nervenfasern aus dem proximalen Axon.
– kollaterale:
Neuinnervation eines denervierten
Gebietes (zentral oder peripher) durch Wachs-
tum von Nervenfasern aus benachbarten Regi-
onen.
Axoplasmaströmung:
langsame Strömung im
Zytoplasma des Achsenzylinders; dadurch Stoff-
transport über große Entfernungen, wodurch
periphere Veränderungen zentrale Wirkungen
haben können und umgekehrt.
B
Backward chaining:
das Miteinanderverbinden
von Handlungsfragmenten, beginnend am Ziel.
Basislinie:
eine Serie von Messungen in der Perio-
de vor einer Intervention (die eine Veränderung
dieser Variablen zum Ziel hat); man gewinnt
einen Eindruck von der Stabilität der Variab-
len; ohne Basislinie ist ein Effekt einer Inter-
vention schwierig nachweisbar.
BDNF, engl. brain derived neurotrophic factor:
ein Wachstumsfaktor, der im Hirngewebe vor-
kommt.
Beta-Neurofeedback:
Variante des Biofeedbacks,
wobei der Proband seine eigenen EEG-Wellen
wahrnehmen kann; die mit „aktiver Wachsam-
keit“ korrespondierenden, relativ kurzen Beta-
Wellen werden dem Probanden visuell oder
akustisch zurückgekoppelt (
Biofeedback).
Bewegungsvorstellung (engl. motor imagery
oder mental practice):
Ein Schüler, Sportler,
Musiker oder Patient führt Bewegungen rein
gedanklich, aber nicht wirklich durch.
Biofeedback:
(apparative) Rückmeldung von Kör-
perfunktionsvariablen.
biopsychosoziale Sichtweise:
Hierbei wird der
Patient mit seiner Erkrankung aus der biolo-
gischen (Gewebeschädigung), der psycholo-
gischen (Depression, Krise) und der sozialen
(Verlust sozialer Kontakte, Verlust des Arbeits-
platzes) Perspektive betrachtet; wichtige Erwei-
terung der begrenzten medizinischen Sichtwei-
se.(ein Therapie kann aus rein medizinischer
Sicht „erfolgreich“ sein, dennoch in psycholo-
gischer oder sozialer Hinsicht völlig versagen).
blinder Fleck:
Discus n. optici (Opticuspapille) in
der Retina, aus dem die optischen Nervenfasern
aus der Retina austreten, medial der optischen
Achse; dieses Gebiet ist ohne Lichtrezeptoren
und damit „blind“; normalerweise nehmen wir
diesen blinden Fleck nicht wahr, weil wir zwei
Augen haben (ein Bild, das in einem Auge auf
dem blinden Fleck fällt, fällt im anderen Auge
meistens auf einen intakten Retinateil), aber
auch durch das sog.
„filling in“ Phänomen.
Blindsehen (engl. blindsight):
Reaktion auf einen
visuellen Reiz trotz Fehlens einer bewussten
Wahrnehmung.
Bobath-Konzept (auch NDT, engl. neuro-deve-
lopmental treatment):
häufig angewendete
Methode der motorischen Rehabilitation; in
den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts
entwickelt von
Bertha
und
Karel Bobath;
Beto-
nung des zeitlichen Therapieaufbauss: Tonus-
minderung
Körperhaltung und Gleichge-
wicht
distale Feinbewegungen.
Braille-Schrift:
Blindenschrift; von
Louis Braille
entwickeltes Alphabet aus tastbaren Punkten.
Brunnstrom-Methode:
von
Signe Brunnstrom
ent-
wickelte Methode zur motorischen Rehabilitati-
on, die teils entgegengesetzt zur Bobath-Metho-
de verläuft; anstatt sie zu behandeln, werden
spastische Bewegungsmuster eher zur Bewe-
gungsanbahnung genutzt.
Brushing:
eine Fazilitationstechnik eingeführt von
Margareth Rood
. Die Haut wird kräftig stimu-
liert mit (evtl. elektrisch angetriebener) Bürste.
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