Westfalen-Blatt Nr. 268
Bielefelder Autorin liest aus
Erzahlung »Das
Hochzeitsessen~<
D
er Forderverein ,.Die Of–
fene Kirche St. Johannis
Hcrford-. Hidt ein zu einer
Of–
fentlichen Autorenlesung am
Sonntag, 17. November, urn 20
Uhr in der St. Johannis-Kir–
che, Neuer Markt. Es liest die
Bielefelder Autorin und Male–
rin Karin Irshaid aus ihrer
neuesten Erzahlung »Das
Hochzeitsessen«, im Fruhjahr
dieses Jahres im Fischer-Ver–
lag erschienen.
Erzahlerisch entfaltet Karin
Irshaid eine fremde Wirklich–
keit mit faszinierenden Bil- ·
dern durch eine ganz eigene
poetische Sprache: »Der Baum
warf seine letzten Flammen
ab, gltihende Fruchte fielen
nieder und breiteten sich aus.
Ein Feuerweg lief mit dem
Wind ins Tal«. Diese Prosa,
vielschichtig, literarisiert eine
allgemein gilltige Botschaft -
den Frieden. ·
Es geht urn Paliistina und Isra-
el. Im Mittelpunkt ihrer Ge–
schichte, angesichts der jetzi–
gen Konstellation der Frie–
densverhandlungen von neuer
Aktualitat, steht der Tisch.
Der Tisch, nicht nur fUr ein
»Hochzeitsessen<<, sondern als
Symbol fUr menschenmogliche
Verstandigung, als ein Ort der
Vertriiglichkeit, als ein letzter
Zufluchtsort, miteinander zu
sprechen, zu verhandeln, Frie–
den zu schlie13en.
Es ist ein melancholisch,
hoffnungsvoller Text, der von
Krieg, Vertreibung, Flucht,
Neubeginn
und
Frieden :
spricht. Dabei verbindet Karin ·'
Irshaid unnachahmlich priva–
te Welten »Das gelebte Leben« ,
und Offentlichkeit. Es geht urn
den Alltag der Familie Kas–
sims, aber es geht auch urn ak- :
tuelle Tagespolitik: Aul3erdem :
wird gekocht: die Zubereitung ·
eines orientalischen Festmahls
strukturiert die Erzahlung.
Liest Sonntag in der St. Johannis-Kirche aus ihrer neuesten Er-·!
16.//.
?b
F 14
